Digitaler Engel zu Besuch: Digitaler Nachlass – was passiert mit meinen Daten?

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Familienzentrum Aurich
Jahnstraße 2
26603 Aurich
Deutschland

Mehr als 20 Senior:innen sitzen in einem Veranstaltungsraum im Familienzentrum Aurich an Tischen. Die Tische sind in einer u-Form ausgerichtet. Die meisten Senior:innen gucken nach vorne in die Kamera und lächeln.

Wie auch an den letzten beiden Tagen hatte Petra heute im Landkreis Aurich mit zwei Veranstaltungen wieder ein volles Programm. Am Vormittag ging es erst zurück in das Familienzentrum Aurich, wo Petra bereits gestern eine Info-Veranstaltung zu dem Thema E-Rezept und elektronischen Patientenakte gegeben hat.  

Heute stand im Familienzentrum das Thema „Digitaler Nachlass“ auf dem Programm. Petra erkannte bei den erschienenen Senior:innen viele Gesichter wieder, denn viele von ihnen waren schon bei der gestrigen Veranstaltung dabei. „Sie haben das gestern einfach so toll gemacht. Da konnte ich mir die heutige Veranstaltung einfach nicht entgehen lassen“, erzählte eine Dame unserer Mobilreferentin. Die gelungene Veranstaltung am Vortag sprach sich so gut und so schnell herum, dass auch heute wieder jeder Platz im größten Veranstaltungsraum des Familienzentrums besetzt war. 

Aber natürlich kamen die Teilnehmenden nicht alle nur wegen Petra. 😊 Auch das Thema „Digitaler Nachlass“ interessierte die Senior:innen. Denn die große Mehrheit hatte sich bis dato noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt. Zwei Personen hatten sich bisher erste Gedanken dazu gemacht. Und eine Dame berichtete, dass ihr Sohn „aus Eigennutz“ um ihren digitalen Nachlass gekümmert hat. Sie fragen sich jetzt vielleicht: Wieso „aus Eigennutz“? Nun ja, beim digitalen Nachlass geht es ja nicht nur um sich selbst und seine Daten, sondern vor allem auch um die eigenen Erben. Denn die Erben erben nicht nur das analoge, sondern auch das digitale Erbe – und übernehmen so zum Beispiel auch über den Tod hinaus weiterlaufende digitale Verträge (um nur ein Beispiel zu nennen). 

Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, bisher gedacht haben: „Wieso sollte ich mich drum kümmern? Ich bin dann doch eh tot. Dann kann mir das ja egal sein.“ – dann sehen Sie das ganze Thema doch mal aus dem Blickwinkel ihrer Erben. Ihnen werden sie nach Ihrem Ableben sehr viel Arbeit und Frust ersparen, wenn Sie selbst zu Lebzeiten vorsorgen.

Den digitalen Nachlass zu Lebzeiten zu regeln, ist tatsächlich auch kein Hexenwerk, sondern vor allem Fleißarbeit. Denn der erste Schritt lautet: Erstellen Sie eine Übersicht mit all ihren digitalen Konten, Geräten und so weiter. Schreiben Sie dazu auch Ihre Passwörter auf. Und notieren Sie, was bei diesem Konto wichtig zu wissen ist oder was nach ihrem Tod damit passieren soll. Diese Liste kann man klassisch mit Papier und Stift anfertigen, aber auch digital entweder über eine Excel-Liste oder – für Fortgeschrittene – auch über einen Passwort-Manager. Diesen Passwort-Manager interessierten viele Teilnehmende der heutigen Veranstaltung, sodass Petra ihnen viel ausführlicher als in diesem Tagebuch-Eintrag die Funktionsweise eines Passwort-Managers an einem ganz konkreten Beispiel vorstellte.

Nachdem Sie diese Liste erstellt haben, sollten Sie natürlich auch eine Vertrauensperson (besser noch: zwei Personen) „einweihen“ und den Zugang dazu klären. Das ist die einfachste und unkomplizierteste Lösung. Sie können aber auch eine Vollmacht erstellen oder den digitalen Nachlass im Testament regeln. Für ersteres stellt die Verbraucherzentrale eine Muster-Vollmacht zur Verfügung, die Sie unter diesem Link (bitte klick mich) finden. 

Während der Info-Veranstaltung gab Petra den Teilnehmenden Zeit, sich erste Gedanken zu ihrem ganz persönlichen digitalen Nachlass zu machen. So haben sie direkt einen Anknüpfungspunkt für zuhause. Die Teilnehmenden waren nach der Veranstaltung hochmotiviert, sich um den digitalen Nachlass zu kümmern. Und die Resonanz zu der Durchführung der Veranstaltung war ebenfalls wieder sehr gut. Petra bekam sehr viele Fragen, wann sie denn das nächste Mal wieder in der Region ist. Bis zum nächsten Mal wird es wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern, aber keine Sorge: Das Familienzentrum Aurich bietet Interessierten und Hilfesuchenden eine individuelle Beratung zum eigenen Smartphone an. Diese und weitere Unterstützungsangebote im Landkreis Aurich haben wir Ihnen hier zusammengestellt:

Angebote im Landkreis Aurich

„Mein Handy und ich“ (Aurich)

Das Familienzentrum Aurich in der Jahnstraße 2 bietet eine individuelle Beratung zum eigenen Smartphone an. Sie können persönlich im Familienzentrum oder telefonisch bei Dorothea Seitz-Bahro (04941 123900 oder 0176 12112303) einen Termin vereinbaren. Frau Seitz-Bahro erreichen Sie auch per E-Mail an seitz-bahro@familienzentrum-aurich.de. 

MGH Digital (Norden)

Das Mehrgenerationenhaus Norden bietet jeden Mittwoch von 17:30 Uhr bis 19 Uhr eine offene Sprechstunde für Menschen jeder Altersklasse an, die z. B. Fragen zu ihrem Handy, Tablet oder Laptop haben. Sie können Ihre eigenen Geräte mitnehmen und gemeinsam werden wir Ihren Problemen auf den Grund gehen. Wir haben auch Tablets zu Übungszwecken und Veranschaulichung, falls Sie Ihr eigenes Gerät nicht mitnehmen können. Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch bei Alexa Franzen (04931-1870-189) und Eva Mathias (04931-1870-113) oder per E-Mail an mgh@kvhs-norden.de.

EDV für Senioren:innen (Norden)

Ein Angebot der angeleiteten und selbstorganisierten Wissenserweiterung und des Erfahrungsaustausches im EDV-Bereich. Gleichgesinnte Senioren:innen kommen hier zusammen. Jeden Freitag von 10 Uhr bis 11:15 Uhr in der Kreisvolkshochschule Norden (Uffenstraße 1, 26506 Norden). Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch bei Alexa Franzen (04931-1870-189) und Eva Mathias (04931-1870-113) oder per E-Mail an mgh@kvhs-norden.de. 

Reparatur-Café mit Sprechstunde für digitale Probleme (Dornum)

Im Reparatur-Café in Dornum wird alles Mögliche repariert, vom Radio über Staubsauger bis zur Kleidung. Das Café findet jeden ersten Freitag im Monat statt und läuft auf Spendenbasis. Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch bei Anke Alfert (04933 9926818). 

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